Kann man für 50.000 Euro ein Haus bauen?

Kann man für 50.000 Euro ein Haus bauen?

Bungalow Innenansicht

 

Die kurze Antwort lautet: Ja. Die Frage ist aber, was man sich davon erwartet und was dafür eigentlich zu bekommen ist. Zudem ist es fraglich, ob es überhaupt möglich ist, solche Häuser als dauerhaften Wohnsitz zu nutzen. Die meisten der in dieser Preisklasse angebotenen Modelle sind nicht baugenehmigungsfähig, weil sie beispielsweise die Anforderungen an die Dämmung, Stichwort Energieeffizienz, nicht erfüllen. Somit dürfen sie nicht dauerhaft bewohnt werden.

Fertighäuser für unter 50.000 Euro

Laut dem Bundesverband Deutscher Fertigbau sind sehr kleine Modelle für 50.000 Euro möglich, jedoch meist ohne Extras und in den meisten Fällen als Ausbauhaus. Eine andere günstige Bauweise sind Tiny Houses. Diese Kleinsthäuser sind eine interessante Option für Singles und Paare. Ein bezugsfertiges Tiny House mit 15 bis 35 Quadratmetern Wohnfläche kostet zwischen 25.000 und 65.000 Euro. Wer handwerklich begabt ist, kann sogar Bausätze für etwa 5.000 Euro erwerben und das Haus selbst zusammenbauen. Dass bei solchen Bausätzen allerdings noch etliche weitere Kosten auf den Bauherren zukommen, ist absolut klar. Dazu gibt es noch einige andere Faktoren, die ebenfalls mit eingerechnet werden müssen.

Kostenaufstellung für ein Haus unter 50.000 Euro

Um ein realistisches Bild zu bekommen, wie weit man mit einem Budget von 50.000 Euro kommt, schauen wir uns die einzelnen Kostenpunkte genauer an:

  • Grundstückskosten: Je nach Lage und Größe können die Kosten stark variieren. Für ein kleines Grundstück von 200 bis 400 Quadratmetern in ländlichen Gegenden kann man mit etwa 10.000 bis 30.000 Euro rechnen.

  • Baukosten: Ein kleines Ausbauhaus oder Tiny House kostet zwischen 25.000 und 40.000 Euro. Dies beinhaltet oft nur die Grundausstattung und erfordert Eigenleistung beim Innenausbau.

  • Baunebenkosten: Genehmigungen, Anschlusskosten für Wasser, Strom und Abwasser sowie eventuelle Erschließungskosten können zusätzlich 5.000 bis 10.000 Euro kosten.

Das zeigt, dass ein Haus selbst vielleicht für unter 50.000 Euro erhältlich ist, aber die tatsächlichen Gesamtkosten weit darüber hinausgehen.

Ausbauhäuser

Ausbauhäuser sind eine weitere auf den ersten Blick kostengünstige Möglichkeit, ein Eigenheim zu erwerben. Diese Häuser werden als Rohbau geliefert und der Innenausbau muss in Eigenleistung erfolgen. Hier einige Beispiele:

·    Vierkantblockbohlenhäuser: Bereits ab 26.000 Euro erhältlich, bieten diese Häuser eine Wohnfläche von etwa 110 Quadratmetern. Sie sind robust und lassen sich individuell gestalten.

·    Blockbohlenhäuser: Für etwa 38.000 Euro erhält man ein Blockbohlenhaus mit etwa 150 Quadratmetern Wohnfläche. Diese Häuser sind besonders in ländlichen Gebieten beliebt und bieten viel Platz für wenig Geld.

Tiny Houses

Tiny Houses sind eine weitere Möglichkeit, kostengünstig zu wohnen. Diese Häuser sind klein, aber funktional und oft auch mobil:

  • Bausätze: Für handwerklich begabte Menschen bieten Tiny House Bausätze eine preiswerte Option. Ein Bausatz kostet etwa 5.000 Euro und ermöglicht den Selbstbau.

  • Schlüsselfertige Tiny Houses: Diese Häuser kosten je nach Ausstattung und Größe zwischen 25.000 und 65.000 Euro. Mit einer Wohnfläche von 15 bis 35 Quadratmetern sind sie ideal für Singles oder Paare.

Bausatzhaus

Der Bau eines Bausatzhauses kann auf den ersten Blick ebenfalls eine attraktive Möglichkeit sein, zusätzlich Geld zu sparen. Indem Bauherren selbst am Bau beteiligt sind, können sie die Kosten für Arbeitskräfte erheblich senken. Allerdings birgt ein solches Haus auch Risiken. Einerseits ist es zwar kostengünstig, viele Arbeiten selbst vorzunehmen. Andererseits besteht dadurch aber auch die Gefahr, dass diese Arbeiten nicht fachmännisch ausgeführt werden und es daraufhin zu Problemen kommt, für die der Verkäufer keine Verantwortung übernehmen wird.

Problematik: Die Baugenehmigung

Ein wichtiger Aspekt, den man bei der Planung eines kostengünstigen Hauses beachten muss, ist die Baugenehmigung. Leider sind fast 98 % der preisgünstigen Häuser, insbesondere Bausatzhäuser und einfache Ausbauhäuser, nicht baugenehmigungsfähig und können daher nicht als dauerhafter Wohnsitz genutzt werden. Sie entsprechen oft nicht den baurechtlichen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Wärmeschutz und Energieeffizienz. Daher ist es entscheidend, vor dem Bau eines solchen Hauses die lokalen Bauvorschriften genau zu prüfen und sicherzustellen, dass das gewünschte Haus alle notwendigen Anforderungen, die für die Erteilung einer Baugenehmigung notwendig sind, erfüllen kann.

Fazit

Kann man für 50.000 Euro ein Haus bauen? Ja, es ist möglich, aber es erfordert Kompromisse und Eigenleistung. Zudem sollte von solchen Häusern nicht zu viel erwartet werden. Sehr kleine Tiny Houses und Ausbauhäuser sind kostengünstige Alternativen, die auch mit einem kleinen Budget realisierbar sind, aber nur dann eine Option, wenn sie baugenehmigungsfähig sind. Ein gut gedämmtes Haus im Effizienzhaus 40 Standard und barrierearme Bungalows sind allerdings für 50.000 Euro definitiv nicht realisierbar.

 

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